LastwechselreaktionenDerRaptorBeseitigen

Eine Möglichkeit zur Beseitigung von Lastwechselreaktionen beim Raptor (TL 1000 Motor) / Gaszugmodifikation Weiter unten

Sigi hat sich wieder mal einen kopf über mögliche verbesserungen an seinem raptor gemacht!


Kürzlich habe ich etwas über eine Möglichkeit zur Beseitigung von Lastwechselreaktionen beim Raptor (TL 1000 Motor) geschrieben.

Nochmal kurz eine Ergänzung und eine Zeichnung, für die die es interessiert.

Lastwechselreaktionen hinsichtlich dem plötzlichen Einsetzen von Leistung, sozusagen 'Rucken' (unangenehm und 'unhandlich' in sehr engen Kurven) lassen sich beheben, indem man die Übersetzung des Gasdrehgriffs auf die Drosselklappen 'verfeinert'. Das bedeuted, wenn man im untersten Drehbereich des Gasgriffs die Empfindlichkeit streckt, wenn man also für den gleichen Öffnungswinkel der Drosselklappe mehr Gaszug benötigt, kann man das 'Gas' erheblich besser dosieren.

Zu diesem Zweck wird die ohnehin bereits vorhandene Progression beim Gasgeben noch etwas verstärkt. Das lässt sich leicht mit einem kleinen Aluwinkel und estwas 2k-Kleber realisieren.

- Tank und Airbox abbauen, Ölsammler abnehmen -> freier Zugang zur Gaszugmechanik.
- Winkel nach Zeichnung anfertigen und Einpassen
- mit Sekundenkleber befetigen und Testen.
- nach Bedarf die Kerbe tiefer Feilen, oder Winkel verschieben
- richtig ankleben


Klick auf die Fotos um die eine größere Ansicht zu bekommen:
(mit dem "Zurück-Button in der Navigationsleiste im Browser gehts zurück.)

Der gelb markierte Bereich ist die Mechanik, die über die Gaszüge 'gedreht' wird (damit die innenliegende Drosselklappe bewegt.)
Die roten kleinen Strichelchen sind die Führungslinie des Gaszugs in der 'Rolle' / Mechanik
Die beiden parallelen Striche zeigen die Erhöhung des Radius' zum Originalradius mit NEU ist der neue Weg des Gaszugs beschrieben.


Man kann auf der Zeichnung sehr schön sehen, dass auch im Originalzustand die Rolle exzentrisch ist. (was eben die Progression verursacht) Zum Ende des Abrollens wir der Radius bis zum Aufsetzpunkt des Gaszugs immer kleiner. Mit dem Winkel 'erhöht man die Exzentrik'.

Grüsse
Sigi



Vielleicht kann ja jemand bessere Fotos zur Verfügung stellen ->wiki@cagivaonline.de


vorher:



nachher:




Hier noch mal Sigis erster Beitrag zu seiner neuen Entdeckung:

Moin zusammen,

habe mir mal ein paar Gedanken gemacht und einen Weg gefunden, die Lastwechselreaktionen zu beseitigen, allerdings fährt sich der Raptor unten rum jetzt fast wie'n Vierzylinder (halt kurz über'm Standgas) eben mit'n bischen mehr BUMS als nen 4 Zyl. aber soo dermassen weich, dass es am Anfang so sehr ungewöhnlich war, dass es schon fast keinen Spass mehr gemacht hat. ;-)

Nach ca. 50 km hatte ich mich dann dran gewöhnt. Der Effekt ist so Klasse, dass dort wo man früher um enge Kurven Angst bekommen hat, den Hahn wieder aufzumachen, weil der Bock einfach nur losspringen will, jetzt absolut gefühlvoll richtig geil Druck machen kann. Also ES LOHNT sich und kostet fast nix.

Nochmal kurz warum ich das gemacht habe:
Erstens hat es mich ziehmlich genervt, das das Heizen um enge Kurven mit nem 1 Zylinder besser ging (mit weniger Leistung) zweitens habe ich mir letzte Woche beim Anfahren den Bremshebel abgebrochen, weil das Gas eben unten rum zu sensibel ist. Beim Losfahren abgewürgt und umgeworfen. :-((

Zur Technik:
Ein Blick auf die Gasmechanik an der Drosselklappe (links unterm Tank hinter diesem Öl-Dunst-Behälter) zeigt, dass der Seilzug progressiv abgewickelt wird. IN dem Sinne, dass bei fortschreitender Öffnung (Gas geben) der Radius kürzer wird, aslo die Klappe schneller öffnet. Das wird gemacht, weil bei geöffneter Klappe der Zuwachs des Querschnitts mit dem Öffnungswinkel kaum noch zunimmt, durch die Progression fühlt sich das Gas geben gleichmässiger an.

Bei fast geschlossener Klappe ist der Durchmesser dieser -Scheibe-, auf der der Draht abrollt, grösser. Bei mehr Durchmesser hat man einen grösseren Hebel und damit mehr Gewalt, Gefühl, Dosierbarkeit, wie man es auch nennen will. Diesen Durchmesser habe ich mit Hilfe eine kleinen Aluwinkels vergrössert, ca. 2-3 mm (Augenmass. Also habe ich den werksmässig vorgesehenen Progressionseffekt (schönes Wort :-)) verstärkt.

Ergebnis: Perfekte Dosierbarkeit. man hat ganz unten etwas mehr Drehweg am Gasgriff, aber eben nur unten rum, das ermöglicht absolut gefühlvolles Gasgeben.

Grüsse Euer Bastler
PS: Wäre doch einen VV für Cagiva wert, oder?!

Modifikation bei der Navi
Geschrieben von Chris am 24. April 2004:

Die Gaszugmodifikation von Sigi ermöglicht mir nun gelassenes Durchfahren von Tempo 30 Zonen ohne Ruckelei. Auch läßt sich beim Wechsel von Schub auf Last beim Kurvenfahren das Gas gefühlvoller anlegen. Bei der Navi muß dafür aber ein bißchen mehr geschraubt werden: Tank, linker Rahmenunterzug zum ZK, besser noch wenn der Kühler gelöst/ abgebaut ist.

Ein paar weitere Fragen und Antworten rund um die Gaszugmodifikation:

• Frage: hab da mal ne Frage was die Gaszugmodifikation betrifft,wenn ich als Laienschrauber mir die Bilder im Wiki anschaue dann komme ich zu dem Schluß das es eigentlich darum geht den Abstand des Gasseiles zu dem Messingfarbenen Teil um ein paar Millimeter zu vergrößern,lieg ich da richtig??
  Und mit was für nem Kleber hast du den Aluwinkel befestigt?

• Antwort: frage eins ist ja schon beantwortet und zum Kleber will ich folgendes sagen, daß ich auch zuerst Sekundenkleber genommen hatte und es auch halbwegs gehalten hatte, aber als ich absichtlich etwas daran gedrückt habe ist es wieder abgefallen. Dann in den Baumarkt gefahren und nach einem 2- Komponenten Kleber gesucht. Hab mich dann für Pattex Power-Knete entschieden. Hat den vorteil daß man damit nicht nur den schmalen äusseren grat vom Gasschieber bekleben kann, sondern die Knetmasse auch das nach innen verjüngte Stück mit Klebemasse ausfüllt und somit einen besseren halt garantiert.

• Antwort: Du liegst 100% richtig - da hast Du keine Reibung. Ausserdem ist Alu ja viel weicher als der Stahlgaszug. Funzt bei mir so gut, daß ich überlege, den Winkel noch etwas zu vergrößern. Geklebt mit Sekundenkleber - hält top.

Bericht eines Umbauers
Geschrieben von Cherche am 25. Juni 2005:

Hi, mein Mopped hat nun 400 km gelaufen und schon musste ich den Drosselklappensensor per Wiki neu justieren (lt. Händler wäre es normal, dass die Raptoren so bocken). Diese Maßnahme brachte auch schon eine wesentlich verbesserte Fahrbarkeit unter 3000 U/min mit geringeren Lastwechseln. Zufrieden war ich aber immer noch nicht. Deshalb heute die Gaszugmodi von Sigi durchgeführt. Dauerte etwas, bis ich das Alu soweit zurechtgefeilt hatte, dass ich zufrieden war. Effekt: Das Gas kann man nun wunderbar dosieren, das Fahren in engen Kehren im ersten Gang macht nun sogar Freude. Gas zu, reinbremsen und ohne Bocksprünge im Schmackes sauber wieder raus. Warum kommt die Raptor nicht gleich so aus dem Werk???? Ich kann den Umbau nur jedem dringends ans Herz legen – zumal er nur etwas Zeit kostet. Fazit: Sigi ist der größte . Wenn ich überlege, wie viele Raptor und GC-Fahrer durch die Gegend fahren und sich über die ruppige Gasannahme und Lastwechsel ärgern bzw. deswegen von Kollegen aufgezogen werden („Wie fährst Du denn?“, „Anfänger“, „Das Mopped ist Mist“ etc.), nur weil sie das Forum nicht kennen ....Schade. Ich bin absolut happy mit der Raptor und mit den super Tipps aus dem Forum und dem WIKI. Grüße Cherche