IG Kleinschwimmhalle Brackenheim                                           
 

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Heilbronn 04.November 2009 -Bericht v. Rolf Muth-


Gefährliche Rutschpartie

Brackenheim - Für 1,7 Millionen Euro wurde die Brackenheimer Kleinschwimmhalle generalsaniert. Seit Monaten ist sie geschlossen, weil einige Besucher gestürzt sind. Ein Gutachter hat jetzt festgestellt, dass die verwendeten Fliesen das Zertifikat "rutschsicher" nicht verdienen. Es droht ein Rechtsstreit mit dem deutschen Fliesenleger und dem Hersteller aus Portugal.

Bis zu einem Drittel der Brackenheimer Grundschüler kann nicht schwimmen, kritisierte jüngst Bürgermeister Rolf Kieser - und das wird auch vorerst so bleiben, wenn es mit der Kleinschwimmhalle so weitergeht. Denn das von Grund auf sanierte, 40 Jahre alte Bädle ist seit Monaten geschlossen.

Trotz klammer Kasse hatte die Kommune 2007 und 2008 in die Modernisierung investiert: Eingangsbereich, Sanitärräume, Umkleiden, Inneneinrichtung, Technik und nagelneues Edelstahlbecken. Die Fliesen aber sind zu rutschig. "Das haben wir so richtig erst gemerkt, als nicht nur Kinder, sondern auch immer wieder Erwachsene ausgerutscht sind", ärgert sich der Brackenheimer Bauamtschef Frank Erthal. Ernsthaftes ist bei diesen Ausrutschern zum Glück nicht passiert.

Betrieb ruht

Die Stadtverwaltung aber reagierte. Seit Mai ist der Betrieb eingestellt. Schule, Schwimmverein, Volkshochschule und Rheumaliga stehen vor verschlossener Tür. Inzwischen liegt das Ergebnis eines Gutachtens vor, das die Stadt in Auftrag gegeben hatte. Damit ist für Erthal erwiesen, dass die rutschhemmende Eigenschaft, mit der die Fliesen einst angepriesen worden waren, nicht gegeben sind.

Vertragspartner der Stadt ist ein Fliesenleger aus dem Raum Ludwigsburg, der sich zwar auch auf seinen Lieferanten verlassen habe, aber dennoch für die Stadt erste Adresse für Regressforderungen sei. "Der stellt keineswegs in Abrede, dass der Boden zu rutschig ist", sagt Erthal. Und er biete auch als Übergangslösung bis zum Austausch die chemische Behandlung der Fliesenoberfläche an, damit diese trittsicher werden. Doch gleichzeitig verweist der Handwerker auf den Hersteller in Portugal, der die Ware mit einem Zertifikat gekennzeichnet habe. Das Prüfzeugnis aber sei falsch gewesen. Ein Versehen? Betrug? Das müssen gegebenenfalls Juristen klären.

Beweissicherung

Vor Gericht, betont Erthal, ist ein Beweissicherungsverfahren durch einen gerichtlich bestellten Gutachter erforderlich. Hat die Stadt dann aber die chemische Behandlung der Fliesen zugelassen, verliere sie womöglich ihren Regressanspruch.

Also wer wird den Schaden bezahlen? Mehr als 20.000 Euro hatte der Einbau der Fliesen gekostet. Der Austausch werde wohl deutlich teurer. Ein Rechtsanwalt hat dem Fliesenleger eine Frist gestellt. "Wir versuchen natürlich, uns gütlich zu einigen", sagt der Bauamtschef.

Gelingt das nicht, werde die Stadt den Rechtsweg beschreiten. Wird sich der Fliesenleger auf den Händler und dieser auf den Hersteller in Portugal berufen? Ein langwieriges Verfahren droht. Der Prozess, befürchtet Erthal, könnte sich über eineinhalb Jahre hinziehen.

Verein sammelt Unterschriften

Der Förderverein Brackenheimer Bädle mit seinen 300 Mitgliedern, der sich bereits für die Sanierung der Schwimmhalle eingesetzt hatte, reagiert enttäuscht auf die inzwischen mehrere Monate dauernde Schließung. Vereinschef Peter Luboeinski ruft daher zu einer Unterschriftenaktion auf und fordert eine rasche Lösung: "Der Austausch der Fliesen - die einzig nachhaltige und dauerhafte Lösung - könnte mit einem Kostenaufwand von 30.000 Euro innerhalb von drei bis vier Wochen über die Bühne gebracht werden." Der Betrag sei "im günstigsten (Rechts-) Fall eh nur vorzustrecken".

Ein Irrtum, meint Bauamtschef Frank Erthal und verweist aufs drohende Beweissicherungsverfahren vor Gericht.